Ecosystem Knowledge Centre
Copyright: SPRIND, Felix Adler
1. Einführung und Überblick
Das Ecosystem Knowledge Centre ist Ihre zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um das nationale EUDI-Wallet-Ökosystem in Deutschland. Hier finden Sie allgemeine Informationen sowie alle wichtigen Materialien und Ressourcen, die Sie für das Onboarding und die Teilnahme benötigen – darunter detaillierte Onboarding-Leitfäden, Checklisten, technische Dokumentationen, Use-Case-Vorlagen, FAQs und Support-Kontakte. Egal, ob Sie gerade erst starten oder Ihre Integration vertiefen möchten, das Knowledge Centre bündelt alles an einem Ort.
Erkunden Sie die Inhalte in Ihrem eigenen Tempo oder nutzen Sie die folgenden Quicklinks, um direkt zu einem bestimmten Abschnitt zu springen.
Vision und Grundlagen des Ökosystems (EN)
Verstehen Sie die Vision, Prinzipien und Kernkonzepte des Ökosystems.
Sandbox-Bereitschaftscheck (EN)
Prüfen Sie Voraussetzungen und bewerten Sie Ihre Onboarding-Bereitschaft.
RP-Onboarding-Leitfaden (EN)
Schritt-für-Schritt-Anleitung für Relying Parties beim Einstieg in die Sandbox.
Sandbox-Support-Ressourcen (EN)
Use-Case-Sammlung, FAQs, Vorlagen und Support-Informationen.
Absichtserklärung einreichen und Teil der Sandbox-Community werden
Anmeldung absenden, um Interesse an Sandbox-Teilnahme zu bekunden und weitere Informationen zu erhalten.
1.1. Die EUDI-Wallet Sandbox
Die EUDI-Wallet Sandbox ist das Tor zum europäischen digitalen Identitäts-Ökosystem (EUDI-Wallet). Sie wurde als Test- und Innovationsumgebung konzipiert, die sich an der künftigen Produktivumgebung orientiert. Es ist die erste offizielle Plattform, auf der Organisationen ihre Integrationen mit der nationalen EUDI-Wallet vor dem vollständigen Rollout testen können – ein zentraler Baustein des deutschen EUDI-Wallet-Projekts.
Die Sandbox steht allen öffentlichen und privaten Organisationen offen, die ihre Anwendungsfälle testen möchten, und bietet die Möglichkeit, vor dem Live-Betrieb mit Testdaten zu experimentieren.
Zum Start unterstützt die Sandbox digitale Identifizierung mittels Personenidentifizierungsdaten (PID), die die Grundlage für eine vertrauenswürdige Identitätsprüfung nach eIDAS 2.0 bildet. Diese erste Funktion ermöglicht es Teilnehmenden, Identifikationsprozesse zu erproben, Dienste in die EUDI-Wallet zu integrieren und die Einhaltung technischer sowie regulatorischer Standards sicherzustellen.
Als Relying Party (RP) können Sie zu den ersten Teilnehmenden gehören, wenn Sie einen PID-Use-Case haben und technisch bereit für die Erprobung sind. Ihre frühe Beteiligung ist entscheidend – Ihr Feedback hilft, Best Practices zu entwickeln und andere Organisationen bei der Integration zu unterstützen. Das Sandbox-Projektteam wird interessierte Organisationen mit Anleitungen zur Definition von PID-Anwendungsfällen und in der Vorbereitung auf die Integration unterstützen.
1.2. Die Rolle der Sandbox im nationalen EUDI-Wallet-Ökosystem
Die nationale EUDI-Wallet-Sandbox ist ein grundlegender Bestandteil des deutschen EUDI-Wallet-Ökosystems. Die Teilnahme an der Sandbox ist ein verpflichtender Schritt für jede Organisation, die Dienste in der Live-Umgebung der EUDI-Wallet anbieten möchte.
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Die nationale EUDI-Wallet-Sandbox bietet eine Testumgebung mit Testdaten, in der Organisationen ihre digitalen Identitäts-Use-Cases vor dem Produktivstart validieren können.
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In den kommenden Monaten wird die Sandbox sowohl funktional als auch im Umfang erweitert. Die bereitgestellten Komponenten werden kontinuierlich in Richtung Produktionsreife weiterentwickelt.
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Die Sandbox bildet die Kernarchitektur und das Governance-Modell der EUDI-Wallet ab, beginnend mit PID (Personenidentifizierungsdaten).
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Auch nach dem Start der Produktivumgebung bleibt die Sandbox Teil des Ökosystems und erster Kontaktpunkt für alle RPs oder Issuer.
2. Sandbox-Teilnahme: Voraussetzungen, Phasen und Vorbereitung
Die Sandbox nimmt zunächst Organisationen auf, die bereit sind, ihre PID-Anwendungsfälle unter realistischen Bedingungen zu testen und dabei Testdaten zur Simulation realer Szenarien zu nutzen. Diese Pioniere validieren Identifikationsprozesse und liefern wertvolles Feedback für die Weiterentwicklung des Ökosystems. Da sich das Ökosystem und die nationale EUDI-Wallet noch im Aufbau befinden, dient die Sandbox als gemeinschaftliche Lernplattform, fördert den Austausch und bereitet die Integration für den breiten Rollout vor.
Schritt für Schritt wird die Sandbox für weitere Organisationen geöffnet, sodass sich mehr Teilnehmende auf die öffentliche Einführung der nationalen EUDI-Wallet vorbereiten können.
Um zu prüfen, ob Ihre Organisation bereit für die Sandbox ist, lesen Sie sich den Onboarding Guide durch, planen Sie Ihre Anwendungsfälle und bereiten Sie den Beitritt vor.
2.1. Vorteile der Teilnahme
Die Teilnahme am EUDI-Wallet-Ökosystem bietet Unternehmen zahlreiche strategische und operative Vorteile:
- Frühe Tests und Validierung
Testen Sie PID-Anwendungsfälle vor dem Produktivstart und werden Sie Early Adopter, um Ihr Unternehmen an die Spitze der digitalen Transformation in der EU zu bringen. Durch die Nutzung der Sandbox können Sie Ihre Use Cases und die Nutzererfahrung gezielt verbessern.
- Teil eines wachsenden digitalen Identitäts-Ökosystems
Mit dem Beitritt zur Sandbox und zum EUDI-Wallet-Ökosystem wird Ihre Organisation Teil eines Netzwerks aus öffentlichen und privaten Akteuren. Sie erhalten Zugang zu technischer Dokumentation, Entwicklerleitfäden und direkter Unterstützung durch die Betreiber. Das fördert Zusammenarbeit, eröffnet neue Geschäftschancen und beschleunigt die Einführung sicherer digitaler Identitätslösungen in Europa.
- Ausrichtung an EU-Vorgaben zur digitalen Identität (eIDAS)
Die Teilnahme ermöglicht es Ihrer Organisation, Prozesse und technische Integrationen an die aktuellen europäischen Vorgaben zur digitalen Identität (eIDAS 2.0) anzupassen. Das unterstützt die rechtliche Compliance und positioniert Ihr Unternehmen als Vorreiter der digitalen Transformation.
2.2. Was ist eine Relying Party und wie wird man eine?
Eine Relying Party (RP) ist jede Organisation, die digitale Berechtigungsnachweise prüft, die von Nutzenden über ihre EUDI-Wallet vorgelegt werden. RPs verlassen sich auf Issuer und das Vertrauenssystem des Ökosystems, um die Echtheit und Gültigkeit der Credentials sicherzustellen.
Wenn Sie sich einen Überblick über bestehende Use Cases von Relying Parties verschaffen möchten, besuchen Sie unsere Use-Case-Sammlung.
Wie wird man eine Relying Party?
Ausführliche Informationen zum RP-Onboarding finden Sie in dem Onboarding Leitfaden und den Ökosystem-Grundlagen.
2.3. Umfang der Unterstützung durch die nationale EUDI-Wallet-Sandbox
Die Sandbox folgt einem Self-Service-Support-Modell, um Skalierbarkeit und effiziente Nutzung öffentlicher Ressourcen zu gewährleisten. Die meisten Schritte können eigenständig mithilfe der Ressourcen im Ecosystem Knowledge Centre und in unseren Onboarding- und Entwicklerleitfäden durchgeführt werden.
Was Sie erwarten können
- Strukturierte Anleitungen und Ressourcen:
Umfassende Dokumentationen, Onboarding-Checklisten, technische Leitfäden, Use-Case-Vorlagen, FAQs und Zugang zu Support-Kanälen. Diese Materialien helfen Ihnen, den Onboarding-Prozess und die technische Integration eigenständig zu meistern.
- Gemeinsame Supportformate:
Unser Team bietet strukturierte Anleitungen in Gruppensitzungen, schriftlicher Dokumentation und asynchronen Supportformaten. Sie erhalten Unterstützung beim Wallet-Zugang und – in begrenztem Umfang – beim Debugging.
- Zusammenarbeit und Networking:
Die Teilnehmenden werden ermutigt, zusammenzuarbeiten, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam zu lernen. Die Sandbox fördert eine kollaborative Umgebung, in der branchenspezifische Arbeitsgruppen Herausforderungen adressieren und Wissen teilen.
- Zugang zur Testumgebung:
Sie können Ihre Use Cases in einer produktionsähnlichen Umgebung mit Testdaten erproben und Ihre Lösungen vor dem Live-Betrieb optimieren.
Was Sie nicht erwarten sollten
- Individuelle Beratung:
Wir beantworten gerne Fragen, können jedoch keine Einzelberatung zur Entwicklung oder Verbesserung spezifischer Use Cases anbieten. RPs sollen zunächst Self-Service-Materialien und etablierte Kommunikationskanäle nutzen.
- Fertige Lösungen:
Jede RP ist für die Entwicklung oder Beschaffung eigener Softwarelösungen verantwortlich – sei es durch interne Entwicklung, Open-Source-Komponenten oder externe Dienstleister.
- Umfassendes Projektmanagement:
Organisatorische und technische Ansprechpartner müssen im eigenen Team benannt werden. Gespräche mit externen Dienstleistern und das Projektmanagement sind eigenständig zu organisieren.
2.4. Wer kann der Sandbox beitreten und eine Relying Party werden?
Die Sandbox steht Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Technologiepartnern offen, die Wallet-Funktionen in realen Szenarien vor dem vollständigen Rollout testen möchten.
Voraussetzungen für die Teilnahme an der EUDI-Wallet-Sandbox
- Standort und Dienstleistung:
Sitz in Deutschland und Betrieb eines digitalen Dienstes oder einer Plattform, die eine Nutzerüberprüfung erfordert.
- Definierter PID-Use-Case:
Registrierung ist nur mit einem klar definierten Use Case möglich. Zu Beginn unterstützt die Sandbox ausschließlich PID-Anwendungsfälle.
Wenn Sie bereits einen Use Case haben, nutzen Sie den Sandbox Readiness Check.
Für Inspiration besuchen Sie die Use-Case-Sammlung.
- Interne Organisation:
Bereitstellung von Budget, technischen und operativen Ressourcen sowie Benennung organisatorischer und technischer Ansprechpartner. Rechtliche Unterstützung kann insbesondere beim Übergang zu produktiven Anwendungsfällen erforderlich sein.
- Bereitstellung eigener Software:
Die notwendige Software muss eigenständig entwickelt, durch Open-Source-Lösungen unterstützt oder von externen Anbietern bezogen werden. Unterstützung gibt es für den Wallet-Zugang und – in begrenztem Umfang – für Debugging, nicht jedoch für die vollständige Entwicklung.
Eine detaillierte Übersicht über die Voraussetzungen finden Sie in dem Relying Party Onboarding Leitfaden.
2.5. Onboarding-Schritte für die EUDI-Wallet-Sandbox
1. Informationsphase
Beginnen Sie, indem Sie Ihre Kontaktdaten über das Kontaktformular übermitteln und Teil der Sandbox-Community werden. Dieser Schritt integriert Sie ins Netzwerk und stellt sicher, dass Sie Updates, Einladungen und relevante Onboarding-Informationen erhalten.
2. Individuelles Onboarding (Details im RP-Onboarding-Leitfaden)
Informieren Sie sich im Ecosystem Knowledge Centre über das Ökosystem, die Onboarding-Anforderungen und Zulassungskriterien. Nutzen Sie die Sandbox Readiness Checklist, um die Bereitschaft Ihrer Organisation zu bewerten – einschließlich technischer, organisatorischer und Compliance-Aspekte.
Unterstützende Materialien:
3. Absichtserklärung zum Beitritt zur Sandbox
Reichen Sie das RP-Sandbox-Formular ein, um Ihre Absicht zu bekunden, als Relying Party an der Sandbox teilzunehmen. Nach einer kurzen Prüfung wird sich das Sandbox-Team mit Ihnen in Verbindung setzen, um die nächsten Schritte zu erläutern und Sie durch den Onboarding-Prozess zu führen.
Unterstützende Materialien:
4. Definition und Einreichung des Use Cases
Definieren Sie Ihren Use Case für die Sandbox, stellen Sie sicher, dass er zur PID-Funktionalität und zu sektorspezifischen Anforderungen passt. Füllen Sie das Use Case Template, welches Ihnen durch das Sandbox-Projektteam bereitgestellti wird aus und reichen Sie es zur Prüfung ein.
Unterstützende Materialien:
- Beispiele für Use-Case-Definitionen
5. Einladung zum Kick-off-Call
Nach Genehmigung Ihres Use Cases erhalten Sie eine Einladung zum offiziellen Kick-off-Call. Dieser Termin markiert den offiziellen Start Ihres Onboardings, stellt das nationale EUDI-Wallet-Supportteam vor und gibt Zugang zu weiteren Ressourcen.
Bitte beachten Sie, dass die Genehmigung einzelner Use Cases nur eine Übergangslösung ist, während Supportressourcen, Informationsmaterial und technische Kapazitäten weiter ausgebaut werden.
6. Unterstützung während des Prozesses und der Tests
Während des Onboardings und der Tests haben Sie Zugriff auf Support-Dokumentation, FAQs und Gruppenformate. Für bestimmte technische Probleme gibt es ggf. individuelle Support-Angebote, die meisten Anleitungen werden jedoch über Self-Service-Ressourcen und gemeinsame Kanäle bereitgestellt.
Unterstützende Materialien:
- Übersicht der Sandbox-Support-Ressourcen
7. Erfolgreiche Implementierung des Use Cases
Schließen Sie die Implementierung und Validierung Ihres Use Cases in der Sandbox ab. Stellen Sie sicher, dass Ihre Lösung alle technischen, Compliance- und betrieblichen Anforderungen erfüllt und bereiten Sie den Übergang in die Produktion vor.
3. Updates und Support
3.1 Aktueller Kohortenstatus und Ausblick
Die Sandbox wird Schrittweise in Kohorten für einen breiteren Kreis von Organisationen geöffnet, sodass sich mehr Teilnehmende auf den öffentlichen Start des nationalen EUDI Wallets vorbereiten können.
3.2 Kontakt und Support
Bitte konsultieren Sie zuerst die FAQ, da dort viele häufig gestellte Fragen beantwortet werden. Sollte Ihre Frage dort nicht beantwortet werden, senden Sie uns bitte eine Anfrage über das Support-Formular. Das Support-Formular ist unser primärer Kanal für Anfragen und stellt sicher, dass Ihr Anliegen dokumentiert und effizient bearbeitet wird.
4. Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Was ist die EUDI-Wallet Sandbox?
Die EUDI-Wallet Sandbox ist Deutschlands offizielle Testumgebung für die European Digital Identity (EUDI) Wallet. Sie ermöglicht es Organisationen, Anwendungsfälle für digitale Identifizierung (PID) in einer sicheren, produktionsähnlichen Umgebung zu testen, bevor sie umfassend ausgerollt werden. Die Sandbox steht sowohl öffentlichen als auch privaten Organisationen offen und unterstützt die Einhaltung der eIDAS 2.0-Regelungen.
2. Wer kann an der Sandbox teilnehmen?
Teilnehmen können Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Technologiepartner mit Sitz in Deutschland, die digitale Dienste betreiben, für die eine Nutzerüberprüfung erforderlich ist. Ihre Organisation benötigt einen klar definierten PID-Anwendungsfall und muss interne Ressourcen (Budget, technische und operative Ansprechpartner) bereitstellen.
3. Was sind die wichtigsten Vorteile einer Teilnahme?
- Frühzeitige Testmöglichkeiten und Validierung von Anwendungsfällen für digitale Identität.
- Zugang zu technischer Dokumentation, Leitfäden und Support.
- Zusammenarbeit mit einem Netzwerk aus öffentlichen und privaten Einrichtungen.
- Vorbereitung auf die Einhaltung der EU-Vorschriften zur digitalen Identität (eIDAS 2.0).
4. Wie werde ich eine Relying Party (RP)?
- Prüfen Sie die Onboarding-Anforderungen.
- Definieren Sie Ihren PID-Anwendungsfall und reichen Sie ihn zur Prüfung ein.
- Durchlaufen Sie die Onboarding-Schritte, einschließlich eines Kick-off-Gesprächs mit dem Projektteam.
- Nutzen Sie die Sandbox Readiness Checkliste, um die Bereitschaft Ihrer Organisation zu bewerten.
5. Welche Unterstützung steht den Teilnehmenden zur Verfügung?
Die Sandbox nutzt ein Self-Service-Support-Modell. Teilnehmende haben Zugang zu umfassender Dokumentation, Onboarding-Checklisten, technischen Leitfäden, Use-Case-Vorlagen, FAQs und Support-Kanälen. Gruppensitzungen und asynchroner Support sind verfügbar, individuelle Beratung und schlüsselfertige Lösungen werden jedoch nicht angeboten.
6. Wo finde ich weitere Ressourcen oder Hilfe?
Alle zentralen Materialien – darunter Vision und Grundlagen des Ökosystems, RP-Onboarding-Leitfaden, Sandbox-Bereitschaftscheck und Support-Ressourcen – sind im Ecosystem Knowledge Centre verfügbar. Wenn Ihre Frage in den FAQ nicht beantwortet wird, können Sie eine Anfrage über das Support-Formular einreichen.

