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Unser Projekt

Ziel des Projekts

Die Aufgabe des Architektur- & Konsultationsprozesses für EUDI-Wallets (Englisch: European Digital Identity Wallets) ist es, eine prototypische, eIDAS 2.0-konforme Infrastruktur für Digitale Identitäten in Deutschland und somit die Grundlage für EU-weit interoperable EUDI-Wallets zu schaffen. Diese prototypische Infrastruktur wird in einem offenen, partizipativen und transparenten Dialog mit der Zivilgesellschaft, mit Verbänden, mit der Wissenschaft sowie mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Privatwirtschaft entwickelt.

Für den Erfolg des Projektes wurden konkrete Unterziele definiert. Dazu zählen beispielsweise die Klärung nachhaltiger Betriebsmodelle für die Wallet durch die Bundesregierung, die Ausarbeitung von Finanzierungsmodellen für den oder die Wallet-Betreiberinnen und -Betreiber sowie die Ausarbeitung allgemeiner Anforderungen an die EUDI-Wallet.

Die Federführung obliegt dabei dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), welches ein interdisziplinäres Expertinnen- und Expertenteam der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) mit der Durchführung beauftragt hat. Durch die vielfältige Expertise in den Fachgebieten Digitale Identitäten, Sicherheit, Regulatorik und Produktdesign sowie die aktive Einbindung der Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft wird eine hohe Nutzungsakzeptanz und -freundlichkeit der Wallet sichergestellt.

Architekturkonzept

Kernstück des Projekts ist das Architekturkonzept, das Antworten auf die zentralen Fragen zum zukünftigen deutschen EUDI-Wallet-Ökosystem geben soll. Themen, die im Architekturkonzept erörtert werden, sind zum Beispiel Geschäfts- und Betriebsmodelle für EUDI-Wallets in Deutschland sowie die Frage, wie persönliche Identifizierungsdaten (PID) sicher in Wallets gespeichert und Diensteanbietern (Englisch: Relying Parties) präsentiert werden können.

Die Erarbeitung dieses Architekturkonzepts erfolgt iterativ. Das bedeutet, dass nach und nach neue Versionen des Konzepts veröffentlicht werden, wobei immer neue Themen sowie Feedback aus der Öffentlichkeit zu vorherigen Versionen berücksichtigt und in das Konzept integriert werden. Um Feedback einzuholen und neue Versionen zu besprechen, werden offene Sprechstunden zu Architekturvorschlägen angeboten. Zudem hat die Öffentlichkeit die Möglichkeit, über „Issues“ auf OpenCoDE Feedback zum Konzept zu hinterlassen.

Der iterative Prozess sowie die aktive Einbindung der Öffentlichkeit verfolgen ein Ziel: Sichere, interoperable und nutzungsfreundliche EUDI-Wallets für Bürgerinnen und Bürger.

Weitere Informationen zu Beteiligungsmöglichkeiten finden Sie unter Mitmachen.

Die aktuelle Version des Architekturkonzepts finden Sie hier.

Hier können Sie Ihre Vorschläge und Ideen zum Architekturkonzept einbringen.

Einbindung der Öffentlichkeit - Konsultation

Die Einbindung der Öffentlichkeit erfolgt nicht nur in Form von direktem Feedback zu Architekturkonzepten, sondern über vielfältige Konsultationsformate. Direkt zu Beginn des Prozesses konnten zahlreiche Organisationen Positionspapiere einreichen und so frühzeitig Position zu zentralen Architekturfragen beziehen. Um politische Entscheidungen treffen zu können, die von der Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen und der zur Verfügung stehenden Informationen profitieren, finden darüber hinaus seit August 2023 immer wieder verschiedene Konsultationsformate mit reger Beteiligung statt.

Drei inhaltliche Workshops wurden bisher durchgeführt: zu möglichen Anwendungsfällen der EUDI-Wallet (Aufzeichnung), zu Betriebs- und Geschäftsmodellen (Aufzeichnung) und zu Datenschutz und Privatsphäre (Aufzeichnung). Die Anzahl der Teilnehmenden war dabei durchgehend hoch: Bereits beim ersten Workshop zu Anwendungsfällen waren beim Vor-Ort-Workshop in Berlin über 40 Teilnehmende dabei, beim digital durchgeführten Workshop zu Datenschutz und Privatsphäre waren über 80 Teilnehmende anwesend. Ein besonderer Fokus im Konsultationsprozess liegt dabei auf der Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern aus der Zivilgesellschaft: Um es zivilgesellschaftlich engagierten Personen, die sich neben ihrem Beruf einbringen möchten, die Teilnahme zu erleichtern, wurde der Datenschutzworkshop am späten Nachmittag bzw. Abend durchgeführt.

Zudem hat die Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich in offenen Sprechstunden (zum Beispiel zu Architekturvorschlägen) oder über die Einreichung sogenannter „Issues“ auf der Plattform OpenCoDE zu beteiligen. Aufzeichnungen der offenen Sprechstunden finden Sie hier. Weitere Informationen zu Beteiligungsmöglichkeiten und der Erstellung von Issues finden Sie auf der Seite Mitmachen.

SPRIND-Innovationswettbewerb „Funke EUDI Wallet Prototypes“

Der SPRIND-Innovationswettbewerb „Funke EUDI Wallet Prototypes“ ist Teil des Architektur- & Konsultationsprozesses für EUDI-Wallets. Das Ziel des Wettbewerbs ist es, dass teilnehmende Teams die vertrauenswürdigsten, nutzerfreundlichsten und universell einsetzbarsten Prototypen für EUDI-Wallets entwickeln. Zahlreiche Teams, zum Beispiel aus Hochschulen, Start-ups und etablierten Technologieunternehmen haben sich mit ihren Vorschlägen bis zum 5. Mai 2024 beworben. Der Wettbewerb findet in zwei parallellaufenden Tracks statt: Im Funded Track erhalten erfolgreiche Teams bis zu 950.000 Euro, im Non-Funded Track erhalten die Teams keine finanzielle Unterstützung.

Der Wettbewerb läuft in drei Stufen über einen Zeitraum von 13 Monaten mit sechs Teams im Funded Track und fünf Teams im Non-Funded Track. In der ersten Stufe, die im Mai 2024 beginnt, In legen die ausgewählten Teams in ihrer Entwicklung einen Schwerpunkt auf die Ausstellung und Präsentation von Personal Identification Data (PID). Anschließend geht es für die maximal vier pro Track verbleibenden Teams in Stufe 2 des Wettbewerbs um die Ausstellung und Präsentation von Electronic Attestations of Attributes (EAAs). Diese Phase beginnt im August 2024 und dauert ebenfalls drei Monate. In der dritten Stufe, die von November 2024 bis Juni 2025 läuft und noch maximal zwei Teams pro Track umfasst, liegt der Fokus auf dem pseudonymen Login bei Diensteanbietern, der Realisierung von Qualifizierten Elektronischen Signaturen (QES) sowie der Autorisierung von Zahlungen in den EUDI-Wallet-Prototypen. Die Entscheidung darüber, welche Teams im Wettbewerb verbleiben, liegt am Ende jeder Stufe bei der unabhängigen Expertenjury.

Die im Rahmen des Innovationswettbewerbs erarbeiteten Prototypen werden bereits im Entwicklungsprozess dem Pilotprojekt POTENTIAL zur Erprobung in sechs Anwendungsfällen zur Verfügung gestellt. POTENTIAL ist eines von vier großangelegten europäischen Pilotprojekten, sogenannten Large Scale Pilots, die in verschiedenen Anwendungsfällen die Interoperabilität, und damit die europaweite Nutzbarkeit, von EUDI-Wallets gewährleisten sollen. Für diesen Zweck stellen alle teilnehmenden Länder EUDI-Wallet Prototypen zur Verfügung.

Alle aktuellen Informationen zum Innovationswettbewerb der SPRIND finden Sie hier.


Letztes Update: November 1, 2024